Das Projekt „TransCareKult – Anerkennung neu denken“ wird im Rahmen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ durchgeführt. Das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ zielt auf die nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund ab. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. Partner in der Umsetzung sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA).
Es handelt sich um ein Folgeprojekt des zweijährigen (2015-2016) Forschungsprojektes „TransCareKult – Entwicklung einer übertragbaren inter- bzw. transkulturellen Willkommens- und Organisationskultur in stationären Pflegeeinrichtungen“. In diesem Projekt wurde, in Zusammenarbeit mit kooperierenden stationären Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, ein Qualifizierungskonzept in folgenden Schritten entwickelt:
Teilnehmende Beobachtung und Interviews
Es wurden auf den Stationen bzw. Wohnbereichen der kooperierenden Einrichtungen teilnehmende Beobachtungen wie auch qualitative Interviews durchgeführt, um das Erleben des Integrationsprozesses zu erforschen. Ein weiteres Ziel war die Identifikation von Bedarfen und Bedürfnissen im Rahmen einer Willkommenskultur.
Auf den Stationen bildeten sich Fokusgruppen mit zugewanderten sowie nicht zugewanderten Pflegenden. Die dort entwickelten Lösungsmöglichkeiten bildeten die Basis für die Konzeption der Qualifizierungsbausteine.
Das entwickelte Qualifizierungskonzept wurde, mittels des methodisch-didaktischen Ansatzes, in Form von Schulungen bzw. Fortbildungen erprobt und umgesetzt.
Weiterführende Informationen: Hier.
In der Bewältigung des Arbeitsalltags treffen aus Sicht der neu zugewanderten, der langjährigen Mitarbeitenden sowie der konzeptionellen Ebenen (Personen auf der Führungsebene bzw. auf Stabsstellen) unterschiedliche Erwartungen aufeinander. Dies zeigt sich besonders in den Erwartungen die Sprache, die Teamkultur, Einarbeitung, Konfliktkultur und das Pflegeverständnis betreffend. Darüber hinaus bestehen divergierende Erwartungen den Integrationsprozess betreffend. Dieser wird in der Regel nicht als wechselseitig betrachtet, sondern es wird entweder eine Selbstintegration der Zugewanderten erwartet oder aber, dass diese „integriert werden müssen“.
Im Projekt wurden zudem zu unterschiedlichen Problemen und relevanten Themen im Integrationsprozess Lösungsvorschläge und Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Ziel des Projektes ist die großflächigere, hessenweite Verankerung des Qualifizierungskonzeptes zur Etablierung einer transkulturellen Willkommens- aber auch Organisationskultur in stationären Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen sowie Ausbildungsstätten. Das Projekt zielt auf die Stärkung der Personalgewinnung und –anbindung sowie das Erwirken einer erhöhten Beteiligung der Einrichtungen an Anerkennungsverfahren in der Pflege ab.
Ziel jeder Fortbildung ist die Sensibilisierung der Teilnehmenden für Förderfaktoren und Barrieren im Rahmen einer Willkommenskultur sowie die gemeinsame Erarbeitung von Lösungs-, Handlungs- und Transferstrategien zur Umsetzung der Inhalte in den Pflegealltag.
Die pädagogisch-didaktische Vorgehensweise in den Fortbildungen ist grundsätzlich kritisch-konstruktivistisch ausgerichtet. Die Teilnehmenden können sich selbst erfahren, ausprobieren und experimentieren. Sie haben darüber hinaus immer auch die Möglichkeit, in einem geschützten Raum ihre individuellen Interessens-, Motivations- und Gefühlslagen zu thematisieren und die Schulungsinhalte gemeinsam, aber auch selbstbestimmt zu erarbeiten.
Kognitiver Ansatz:
Anhand von Fallbeispielen aus dem Datenmaterial des Projektes nehmen die Teilnehmenden Perspektivwechsel vor und identifizieren die Relevanzen der Akteure wie auch mögliche Motive hinter ihren Handlungen.
Wahrnehmungsfördernder Ansatz:
Mithilfe von Aufstellungen und Rollenspielen, ebenfalls zu Fallbeispielen aus dem Datenmaterial des Projektes, nehmen die Teilnehmenden jeweils andere Perspektiven ein. Dabei stehen die Selbsterfahrung sowie das szenische Verstehen im Mittelpunkt.
Handlungsempfehlungen werden zu spezifischen Problemlagen im Rahmen einer transkulturellen Willkommens- und Organisationskultur formuliert.
Narrative Interviews zur Identifikation von Bedingungen und Erfordernissen im Rahmen von Anerkennungsverfahren in der Pflege. Die Datenauswertung erfolgt nach der „Grounded Theory“ (Corbin/ Strauss 1996).
Durchführung schriftlicher Befragungen und qualitativer Interviews.
Projektverantwortliche im HessIP
Kontakt und Sprechzeiten
BCN Gebäude
Etage 8
Projektbüro Raum 814
Dienstag - Donnerstag
10:00 - 16:00 Uhr
Tel.: 069 - 1533 2675 (Projektbüro)
E-Mail: transcarekult@hessip.de (Erstkontakt)
Weiterführende Informationen
Weiterführende Informationen sind auch auf der Internetseite des hessischen Landesnetzwerks „Integration durch Qualifizierung (IQ)" zu finden: