POINTED- Partizipativ-orientierte Intervision zur betrieblichen Gesundheitsförderung in diversitären Pflegeteams

(Participative Occupational Intervision Enabling Diversity)

 

 

Das Projekt POINTED verfolgt das Ziel, ein interdisziplinär mediengestütztes Intervisionskonzept zu entwickeln und zu evaluieren. Heterogene Pflegeteams sollen dazu befähigt werden, psychosozialen Stress eigenständig und lösungsorientiert zu bewältigen. Es gilt den beruflichen Belastungen und Überforderungen der Pflegefachpersonen entgegenzuwirken, welche sich noch durch die Folgen des demografischen Wandels, den zunehmenden Fachkräftemangel sowie den aktuellen Herausforderungen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie verstärken werden. Zudem werden Supervisionsangebote in deutschen Gesundheitseinrichtungen oft nicht oder zu spät in Anspruch genommen, weshalb POINTED den nachweislich effektiveren Ansatz der Konfliktprävention heranzieht. Mithilfe der mediengestützten Intervision - die aufgrund des digitalen Fortschritts in unserer Gesellschaft eine hohe Annahmebereitschaft erwartet - werden Pflegeteams in ihrer Resilienz, also der psychischen Widerstandsfähigkeit, gefördert und zur eigenständigen Problemlösung befähigt.

 

POINTED nutzt in seinem Vorhaben pflege- und sozialwissenschaftliche Zugänge welche, in Zusammenarbeit mit der Hochschule RheinMain, mit einem designwissenschaftlichen Ansatz ergänzt werden. Die Prototypentwicklung und Evaluierung der Konzepte folgen einem zyklischen Vorgehensmodell, bei dem Fallrekonstruktionen aus Vorprojekten und Storytelling-Strukturkonzepte zusammengeführt und eruiert werden sollen.  

 

In der ersten Projektphase (Start: September 2020) gelang es dem interdisziplinären Team die Grundstruktur und die erste inhaltliche Ausrichtung des Prototypens grundzulegen. Im Sinne eines formativen Vorgehens konnten Experten*innen aus dem Bereich der Pflegepraxis, Beratung/ Supervision, Schauspiel/ Drehbuch für die Methode der “Online-Expertengruppe” akquiriert werden. Jede*r Teilnehmer*in durchläuft mithilfe des Prototypens zunächst fünf Einzeltrainingseinheiten, die das Individuum in den Bereichen der Selbstpflege, Selbstwirksamkeit sowie für die Entwicklungspotentiale eines Teams sensibilisieren. Diese sollen die Pflegeteams auf den Kern des Intervisions-Trainings vorbereiten: Vier zweistündige Teameinheiten, welche möglichst innerhalb von 2 Monaten durgeführt werden sollen. Die Lernziele beziehen sich hier auf die Themenfelder ‘pflegerische Selbstverständnis’, ‘Feedbackkultur’ und ‘Paradoxien/ Dilemma der Pflegepraxis’. Im ersten Projektjahr durchläuft die Lern-Struktur einen Pre-Test und wird partizipativ mit Pflegeexpert*innen evaluiert. Rückkopplungsgespräche sowie interdisziplinäre Analysen des Datenmaterials (Videographien) ermöglichen eine multiperspektivische Reflexion der Nützlichkeit. Dadurch wird eine formativ fundierte Modifikation des Prototypens im zweiten Projektjahr möglich. Eine bundesweite qualitative Evaluation der Wirksamkeit der Trainings ist im dritten Forschungsjahr vorgesehen.

 

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt POINTED ist ein gemeinsames Vorhaben der Frankfurt University of Applied Sciences (Hessisches Institut für Pflegeforschung) und der Hochschule RheinMain (Medienwissenschaften).

Projektverantwortliche im HessIP

 

 

Wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen

 

Projektlaufzeit

 

  • 01.10.2020-30.09.2023
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